Feiertag
Der Tag der Streuobstwiese in Europa – Der Feiertag des Streuobstanbaus
364 Tage und ein Feiertag. Europaweit. Immer am letzten Freitag im April und dem anschließenden Wochenende feiern wir in ganz Europa die blühenden Streuobstwiesen, die Köstlichkeiten, das Kulturerbe und die Vielfalt! Kommen und genießen Sie Streuobst – in ihrer Heimat, bei einem Ausflug oder im Urlaub. Auf dem Programm stehen:
– Produktverkostungen,
– Feste,
– Wiesenführungen,
– Infoabende,
– Fotowettbewerbe,
– Online-Angebote und vieles mehr.
Schwerpunkt 2025: Streuobstpicknick
2025 laden wir ein, die Streuobstwiese bei einem gemütlichen Picknick unter blühenden Bäumen zu erleben.
Gemeinsam feiern wir:
Auf den Streuobstwiesen wurzeln in Reihen und unregelmäßigen Abständen großwüchsige Obstbäume vieler Arten und Sorten, zum Beispiel Apfel-, Walnuss- oder Olivenbäume. Eine hohe Anzahl teils bedrohter Tier- und Pflanzenarten ist dort beheimatet.
Die Wiesen sind eine durch den Menschen geschaffene Kulturlandschaft und überleben nur durch die Bewirtschaftung. Unser traditionelles Wissen über die Baumpflege, die Weiterverarbeitung des Obsts und vieles mehr ist der fruchtbare Boden des Streuobstanbaus. Deshalb steht der Streuobstanbau im Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission.
Vielerorts in Europa prägen die Streuobstwiesen ganze Natur- und Kulturlandschaften, doch der Bestand der Obstbäume schwindet. Der Tag der Streuobstwiese richtet das Spotlight auf die Ästhetik der blühenden Streuobstwiesen und die leckeren Produkte, die aus den Früchten kreiert werden.
Inspiration
Rückblick Tag der Streuobstwiese 2024
Gruppen, Firmen, Vereine, Privatpersonen – sie alle laden Gäste auf die Streuobstwiese, in die Kelterei oder ins Künstleratelier ein. Der Tag der Streuobstwiese sorgt für Reichweite und Bekanntheit für stolzes Streuobst, stolze Menschen und stolze Produkte. Wir danken den 240 Gastgeberinnen und Gastgebern und allen mithelfenden Personen. Hier ist der Einblick in die Aktionen 2024.
Gastgeber
Überall in Europa gibt es Menschen mit großer Leidenschaft für Streuobstwiesen. Am Tag der Streuobstwiese zeigen wir das allen. Mit jeder Aktion begeistern wir gemeinsam für unsere Arbeit, die wundervollen Wiesen sowie die köstlichen Produkte.
Sie wollen selbst Gastgeberin oder Gastgeber sein? Teilen Sie mit uns und allen Gästen Ihre Leidenschaft. Zeigen Sie uns Ihr Streuobst – die Wiese, die Produkte, die Bäume, die Arbeit, die Tiere, die Liebe, die Kultur, die Technik.
Wir machen die Streuobstheldinnen und -helden berühmt und organisieren Wertschätzung. Gastgeber bekommen kostenlos und automatisch Werbematerialien (Flyer, Plakat, Getränkeuntersetzer). Ab Anfang 2025 gibt es wieder die Möglichkeit Aktionen auf unserer Karte einzutragen.
2025 steht unter dem Motto „Streuobstpicknick“. Damit verbinden wir die schöne Landschaft und Genuss. Alle Gastgeberinnen und Gastgeber laden wir dazu ein, ein Streuobstpicknick zu veranstalten – egal ob im engeren Kreis oder offen für alle. Hier geht´s zur Anleitung (Link zum Dokument „Beispielaktionen“).
10 gute Gründe
Kreuzworträtsel, Memory, SprachApp – das war gestern. Eine Wiese, 50 Sorten: Wer sich das merkt, ist Gedächtnismeister und gleichzeitig Rechtschreibkünstler. Wir schreibe sämtliche Sortennamen korrekt und in vielen verschiedenen Sprachen – von der Schiennägelesbirne über die Oullins Reneklode bis hin zum Peasgood Sondergleichen. Und: Wer kann schon behaupten, Prinz Albrecht und Kaiser Wilhelm von Angesicht zu Angesicht zu kennen?
Blühende Kirschbäume, weiter Sternenhimmel überm großen Birnenbaum, leises Nachtigallengezwitscher – wir kennen die perfekte Location fürs erste Date. Der oder die Angebetete widersteht nur schwer der unvergleichlichen Atmosphäre einer Streuobstwiese. Und das Beste: „Romantisch“ geht bei der Streuobstwiese rund ums Jahr. Auch im Winter findet sich der ein oder andere Mistelzweig in den ausladenden Ästen der alten Wiese. Im besten Fall aber nur einer….
Stundenlanges Serienschauen, ein Bierchen mit Freunden trinken, im Internet nach den neuesten Trends suchen – ja, das alles zeugt von Ausdauer. Aber für eine aussagekräftige Bewerbung reicht es wohl eher nicht. Wir haben die Lösung: Streuobst bietet die besten Qualifikationen, um den zukünftigen Chef zu überzeugen. Eine Auswahl gefällig? Ausdauer (über Generationen), Frustrationstoleranz (man denke an die Mostobstpreise), Belastbarkeit (wer an einem Tag acht Bäume schneidet, weiß wovon die Rede ist), Teamfähigkeit (Opas Arbeitseifer muss man auch aushalten können), analytisches Denken (wo kommt jetzt schon wieder der Schorf her?), …
Was hat die Streuobstwiese, was der Strand und das Meer nicht haben: Gutes Essen, romantische Anblicke, Beschäftigungsprogramm für Groß und Klein direkt vor der Haustüre, alles an einem Ort. Dieser Geheimtipp bietet abseits aller nervigen Mit-Urlauber das beste Wellness- und Erlebnisprogramm im besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Nachhaltiges Reisen geht so: Picknickkorb auspacken, heimischen Apfelsaft auspacken, Freunde einladen und genießen.
Wir mögen´s sparsam. Wer benötigt schon ein teures Abo im Fitnessstudio, Zumbakurs oder im Handballverein. Das beste und ausgewogene Training für Bauch, Beine und Co. bietet die Streuobstwiese unentgeltlich, rund ums Jahr und ohne neugierige Blicke. Ein Beispiel: Baum schneiden stärkt Armmuskeln, Balance und Koordination. Auch der gesunde Snack zwischendurch lässt sich über eine stärkende Sportübung erkämpfen. Wer den Wettstreit liebt, ist beim Wettlesen (wer schafft die meisten vollen Erntekörbe an einem Nachmittag) oder mit Apfelkernweitspucken bestens bedient.
Fridays for Future? Wir wagen den Schritt von der Straße in die Wiese – und das schon seit Generationen. Das Klima schützen wir durch konkretes Tun ohne große Medienaufmerksamkeit. Dabei reduzieren wir sogar den Energieverbrauch (keine Zeit für Handy und Co. – und ja, manchmal auch kein Netz), ernähren uns überwiegend vegan (abgesehen vom Wurm im Apfel) bzw. regional (der Lammbraten mundet) und fahren nachhaltig mit gedrosselter Geschwindigkeit (der Lanz schaff nur 16 km/h) und recyclen (der Baumschnitt gibt beste Hackschnitzel zum Heizen)…
Ja, manchmal brauchen wir einfach auch einen Grund für Selbstmitleid. Den besten liefert uns Streuobst. Eingefleischte Streuobstfans wissen von dem Ausgleich durch einen reinigenden Zornanfall beim Blick auf die Mostobstpreise, politische Unzulänglichkeiten und das drohende Neubaugebiet. Dadurch stärken Streuobstheld:innen neben der Frustrationstoleranz auch die empathischen Fähigkeiten streuobstferner Angehörigen. Aber das Beste ist ja: Wir haben es selbst in der Hand – wir haben die Möglichkeit, Dinge zu ändern. Streuobst bietet da den besten Spielplatz überhaupt.
Wir kennen einen Ort, an dem Groß und Klein, Alt und Jung, mit und ohne Migrationshintergrund, Grün und Braun, Altgediente und Aufbrecher zusammenkommen und -leben, ohne Konflikte. Wer jetzt an eine utopische Zukunftswelt denkt, war noch nicht auf der Streuobstwiese. Gelebte Integration ist dort Tag für Tag angesagt, egal ob unter Bäumen, Bewirtschaftenden oder der Insektenwelt. Die Streuobstwiese bringt alle zusammen.
In Zeiten großer Einsamkeit kennen wir ein wirksames Gegenmittel: Gemeinsam zur Schaufel, Schere oder dem Mostglas greifen. Manche Arbeit braucht viele Hände. Einzelkämpfertum ist zwar möglich (und manchmal auch ganz angenehm), aber wenig realistisch. Alle greifen mit an: in der Familie, in zahlreichen Streuobstvereinen, Initiativen, unter Nachbarn.
Das Beste kommt zum Schluss: DAS Gefühl. Jeder Streuobstheld kennt es. Eigentlich ist es nicht erklärbar, aber hier ein Versuch. Die Mischung aus Tradition, Handarbeit, Technik, Natur, Gemeinschaft, Kultur, Jahreszeiten, Farben, Früchten, Düften,…
Noch nicht überzeugt? Einfach mal ausprobieren. Wir garantieren, das Rezept wirkt ohne Nebenwirkungen. Immer!
Die Organisatoren
Wir von Hochstamm Deutschland e.V. füllen den Tag mit blühendem Leben. Dabei unterstützen uns die ARGE Streuobst, BirdLife Europe und das UK Orchard Network.
Kontakt
Geschäftsstelle Tag der Streuobstwiese c/o Geschäftsstelle Hochstamm Deutschland e. V.
Titelfotos: Shutterstock, Rudolf Schneider, Andrea Letsch, Manfred Wolf, Angela Hammer